Von Blaseninkontinenz oder Organsenkungen hat wahrscheinlich jeder schon einmal gehört. Doch wird immer noch verhalten darüber gesprochen, denn sie gehören in unserer Gesellschaft leider immer noch zu den Tabu Themen. Ist das Eis einmal gebrochen, stellt man erstaunt fest, wie viele Menschen im eigenen Umfeld davon betroffen sind. Viele assoziieren Inkontinenz oder Organsenkungen mit einem Alter fernab der 70. Doch dem ist ganz und gar nicht so.

Häufig kann es bei Frauen mit Einsetzen der Wechseljahren durch die hormonelle Veränderung zunehmend zu Beschwerden im Bereich des Beckenbodens kommen, beispielsweise unkontrollierter Urinverlust oder ein Fremdkörpergefühl durch ein nach unten drückendes Organ. Aber auch junge Frauen können schon von Beckenbodenthemen betroffen sein. Vor allem Schwangerschaft und Geburt können den Beckenboden und den Stütz-und Halteapparat der Organe stark beeinflussen. Ebenso LeistungsportlerInnen können je nach Sportart bereits im Kindes-oder Jugendalter mit Beckenbodenbeschwerden konfrontiert sein. Eine individuelle Abklärung und Therapie sind hier essenziell. Neben der manuellen Beckenbodenbehandlung und dem Beckenbodentraining mittels Übungen oder Biofeedback-Geräten, gibt es auch die so genannte Pessartherapie.

Pessare gibt es in den unterschiedlichsten Formen und Größen. Sie bestehen aus flexiblen medizinischem Silikon (ähnlich einer Menstruationstasse) und sind für den wiederverwendbaren / dauerhaften Gebrauch ausgelegt. Für den einmaligen Gebrauch gibt es hingegen auch Pessare, die einem Tampon ähneln und aus einem Schaumstoff bestehen.

Ein Pessar hebt die Beckenorgane an und bildet ein Widerlager für die Harnröhre, indem es einen Druck in der Vagina erzeugt. Dadurch können der Urin und die Organposition im Alltag und bei körperlicher Belastung gehalten werden.

Pessare können bei Beschwerden auch während und nach einer Schwangerschaft eingesetzt werden. Interessant für werdende und frisch gebackene Mütter: neuste Studien haben gezeigt, dass das Tragen eines Pessars im ersten Jahr nach der Entbindung die Rückbildung des Beckenbodens positiv beeinflussen könnte. Die Regeneration des Stütz-und Bindegewebes scheint begünstigt sowie das Beckenbodentraining könnte bei gleichzeitigem Tragen eines Pessars effektiver ausfallen. Auftretende Symptome könnten auf diesem Wege gelindert- und Beschwerden wie Organsenkungen in späteren Lebensphasen möglicherweise vorgebeugt werden. Die individuelle Anpassung eines Pessars ist essenziell für den Therapieerfolg. Gerne unterstütze ich Sie dabei in meiner Praxis. Wird zusätzlich durch Ihre Gynäkologin eine Blaseninkontinenz oder eine Organsenkung diagnostiziert, können die Kosten eines Pessars von Ihrer gesetzlichen Krankenkasse übernommen, bzw. bezuschusst werden.

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